Sonderausgabe der SALAMANDRA zur Salamanderpest erschienen
Seit einigen Jahren wissen wir in Europa von einer neuen Amphibien-Krankheit, der „Salamanderpest“. Sie wird durch den Hautpilz Batrachochytrium salamandrivorans (Bsal) hervorgerufen, der vermutlich aus Asien eingeschleppt wurde. Der Pilz ist vor allem für die heimischen Salamander und Molche gefährlich. Die Salamanderpest ist in mehreren europäischen Ländern nachgewiesen, doch anscheinend breitet sie sich nirgends so stark aus wie in Deutschland. Konnte man das Pathogen zunächst nur in der Eifel nachweisen, kennen wir es seit 2017 aus dem Ruhrgebiet und inzwischen auch aus dem Süden Deutschlands. Besonders betroffen ist der Feuersalamander, bei dem es zu lokalen Massensterben kommt (s. Foto von Vanessa Schulz eines Bsal-positiven Feuersalamanders mit Ulzerationen am Rücken).
Die Salamanderpest ist eine enorme Bedrohung für die heimische und die gesamte europäische Amphibienfauna. Sie stellt den Artenschutz vor große Herausforderungen.
Verschiedene Akteure auch innerhalb der DGHT forschen daran, die Salamanderpest besser zu verstehen, um den betroffenen Arten zu helfen, insbesondere im Rahmen eines Forschungs- und Entwicklungsprojekts des Bundesamts für Naturschutz (BfN). Diese Teams aus der Wissenschaft, dem Artenschutz und Behörden haben aktuell den Kenntnisstand in der aktuellen Sonderausgabe der DGHT-Fachzeitschrift SALAMANDRA zusammengefasst. Die insgesamt 11 Artikel sind frei zugänglich: http://www.salamandra-journal.com/index.php/2-uncategorised/10-contents#Volume56-3
Der Band ist auch als Gesamtes verfügbar unter: http://www.mvences.de/Salamandra_22_Volume56_Issue3.pdf.
Alle sind aufgerufen, ihr Bestes zu geben, um die Ausbreitung der Salamanderpest zu unterbinden oder zumindest zu verlangsamen. Zu den Vorsichtsmaßnahmen zur Verhinderung einer weiteren Verbreitung zählen z. B. das Desinfizieren von Wanderschuhen oder der Verzicht auf neue Teichpflanzen aus dem Handel. Standard-Verhaltensregeln für Halter von Schwanzlurchen im Umgang mit BSal finden sich auch auf den Seiten der DGHT-AG Urodela unter: http://www.ag-urodela.de/bsal/
Es müssen Konzepte entwickelt werden, um ein Aussterben der betroffenen Amphibienarten zu verhindern. Die SALAMANDRA-Sonderausgabe stellt hierzu das Basiswissen bereit.