Startschuss und Aufruf zur Mitarbeit im neuen CITES-Projekt der DGHT

Mit einem Kick-off-Meeting am 12. Juli im Allwetterzoo Münster fiel der offizielle Startschuss zu den CITES-Steckbriefen der DGHT für die Beurteilung der Züchtbarkeit der 2022 bei der CITES CoP19 auf die Anhänge I oder II aufgenommenen Amphibien und Reptilien. Ein entsprechender Aufruf zur Mitarbeit an alle Halter und Züchter (DGHT- wie Nicht-DGHT-Mitglieder) dieser neu gelisteten Arten (Artenspektrum siehe unten) wurde in elaphe 4/2023 auf den Seiten 6–8 publiziert (https://dght.de/files/web/pdfs/cites/Aufruf%20zur%20Mitarbeit_CITES_Steckbriefe_III.pdf), die mit dem aktuellen Treffen in Münster verbundene Pressemeldung finden Sie hier (https://dght.de/files/web/pdfs/pressemitteilungen/DGHT_PM_2023_1.pdf).

Wie schon die beiden früheren, von Spezialisten der DGHT in Zusammenarbeit mit zahlreichen Züchtern und Fachleuten im Bundesamt für Naturschutz (BfN) als Vollzugshilfen erstellten Schriften zur Züchtbarkeit von auf der CITES CoP17 bzw. CITES CoP18 in Anhang I und II gelisteten Amphibien und Reptilien (https://www.dght.de/cites-steckbriefe) werden auch die im neuen Projekt zur CITES CoP19 anonym erhobenen Daten die Behörden bei der Umsetzung des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) unterstützen.

Die Mitarbeit im neuen CITES-Projekt der DGHT empfiehlt sich für alle Terrarianer, die ihrem Hobby auch künftig nachgehen wollen, denn mit diesen CITES-Steckbriefen lässt sich im Idealfall die Züchtbarkeit der entsprechenden Taxa nachweisen, ein wichtiges politisches Argument im Hinblick auf die weiterhin drohenden Positivlisten und Haltungsverbote. Für das Gelingen des Projekts sind ein breites Netzwerk an Kontakten zu privaten Züchtern und Haltern auch außerhalb der DGHT und eine enge Einbindung der entsprechenden DGHT-Arbeitsgemeinschaften essenziell, insbesondere der AG Schildkröten, AG IguanAgama, AG Echsen, AG Anura und AG Urodela, deren Mitglieder über wertvolle, oft unveröffentlichte Daten aus Jahrzehnten der erfolgreichen Nachzucht und eigenen Forschung verfügen.

Die DGHT und das BfN als Auftraggeber des Projekts erhoffen sich eine rege Teilnahme. Der Zeitplan ist ehrgeizig: Bis Januar 2024 müssen über Fragebögen die grundlegenden Daten erhoben, bis November 2024 die Steckbriefe erstellt und übersetzt sein.

Für weitere Informationen und bei Interesse an einer Mitwirkung in diesem Projekt wenden Sie sich gerne per E-Mail an die verantwortliche Fachbeirätin für Projektmanagement der DGHT, Dr. Beate Pfau (Beate.Pfau@gmx.net), oder an den Geschäftsführer, Dr. Axel Kwet (kwet@dght.de).

Wir freuen uns auf die Zusammenarbeit!

Artenspektrum

Bei den Reptilien umfasst das Spektrum der neu gelisteten Taxa 26 Echsenarten, neben dem australischen Skink Tiliqua adelaidensis, der Wasseragame Physignathus cocincinus sowie den beiden Geckos Cyrtodactylus jeyporensis und Tarentola chazaliae auch alle 22 Arten von Krötenechsen (Phrynosoma spp.).

Hinzu kommen 58 Schildkrötenarten, darunter allein 31 Schlammschildkröten (Claudius angustatus, Staurotypus salvinii und S. triporcatus sowie alle Arten aus der Gattung Kinosternon und alle Moschusschildkröten der Gattung Sternotherus), die großköpfigen Arten der Höckerschildkröten (Graptemys barbouri, G. ernsti, G. gibbonsi, G. pearlensis, G. pulchra), die Schnapp- und Geierschildkröten (Chelydra serpentina, Macrochelys temminckii), die amerikanischen Erdschildkröten (Rhinoclemmys spp.), zwei Arten asiatischer Erdschildkröten (Batagur kachuga, Cuora galbinifrons), alle nordamerikanischen Weichschildkröten (Apalone spp.), eine asiatische Weichschildkröte (Nilssonia leithii) sowie die Mata-Mata-Schildkröten (Chelus fimbriata, C. orinocensis).

Von den Neulistungen der CITES CoP19 sind keine Schlangen betroffen, bei den Amphibien der Laosmolch (Laotriton laoensis), der Lemurfrosch (Agalychnis lemur) und die komplette Familie der Glasfrösche (Centrolenidae) mit insgesamt 164 Arten.

 

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